Kulturfrühling: Vortrag "Luftangriffe auf Blindenmarkt"

Gemeinderat Ewald Crha präsentierte wieder ein Thema zur Zeitgeschichte von Blindenmarkt im Mehrzweckhaus. Neben bisher unbekannten Dokumenten und Fotomaterial wurden erstmals auch britische und amerikanische Militärluftaufnahmen von Blindenmarkt aus der Zeit des II. Weltkrieges gezeigt und kommentiert.

Dazu kamen auch erstmals Interviewausschnitte im Originalton, wo Blindenmarkterinnen ihre Erinnerungen an Bombenangriffe und Tieffliegerangriffe auf Blindenmarkt schilderten. Unter den mehr als 70 BesucherInnen waren auch einige ZeitzeugInnen, welche die Luftangriffe auf Amstetten und Blindenmarkt sogar noch selbst miterlebt haben. Dementsprechend emotional ging es zu, als Werner Strunz sich spontan zu Wort meldete und aus eigener Erinnerung darüber sprach, wie es war, als er selbst Ende 1944 in einem Personenzug saß, der in Kottingburgstall von US amerikanischen Tieffliegern zusammengeschossen wurde und es dabei viele Opfer gab.
 
Ewald Crha sagt: „Wir leben heute in einem friedlichen Österreich, doch das Wissen um die Ereignisse der Kriegszeit ist noch immer wichtig, damit die BürgerInnen und die politischen Entscheidungsträger sich vehement gegen Hass und für den Frieden einsetzen.
 
Wenn heute in der österreichischen Innenpolitik immer wieder und in sehr kurzen Abständen Äußerungen im NS Jargon getätigt werden, dann ist das kein Zufall, sondern das absichtliche wieder salonfähig machen Wollen von NS-Gedankengut. Mit der Kenntnis der Geschichte gilt es dieser Bestrebung energisch entgegenzutreten.“